Mit Limes Security hat die TÜV AUSTRIA Akademie einen führenden Experten auf dem Gebiet Operational Technology Security als Kooperationspartner zur Seite. Dabei eint vor allem das Thema Sicherheit. Gemeinsam werden drei Ausbildungen im OT-Bereich angeboten, die jeweils mit einem TÜV AUSTRIA Personen-Zertifikat abschließen. Wir dürfen Kerstin Reisinger von Limes Security zum Interview bitten und Ihnen die Ausbildung zum/r Certified OT Security Practitioner TÜV® (COSP) vorstellen.
COSP steht als Abkürzung für “Certified OT Security Practitioner TÜV® “. Auf welche praktischen Problemstellungen und Herausforderungen werden die Teilnehmer/innen in dieser Ausbildung vorbereitet?
In unserem COSP-Kurs werden Teilnehmer auf Anforderungen vorbereitet, die sich beispielsweise ergeben, wenn sie in der OT-Security eine neue Rolle bekleiden. Viele Unsicherheiten, die aufgrund konkreter Problemstellungen bzw. Herausforderungen entstehen, werden dabei behandelt. So lernen Teilnehmer konkret, worauf zum Beispiel beim Aufbau einer Anlage zu achten ist und wie man Security-Risiken vermeiden kann. Durch das praxisnahe Training werden Berührungsängste aufgelöst und die Teilnehmer geschult, die neuen Aufgaben in der OT-Security als neue Rolle zu sehen, die sich nicht immer mit den bisherigen Tätigkeiten bzw. Erfahrungen deckt.
Wozu braucht es die zertifizierte Qualifikation COSP? Worin sehen Sie den größten Nutzen für die Zertifikatsträger/innen?
Häufig wird das Zertifikat natürlich dafür genutzt, eine angeeignete Kompetenz im Bereich OT-Security nachzuweisen. Wir sehen aber auch vermehrt Personen in unseren Trainings, die durch die Zertifizierung bewusst ihren persönlichen Karrierepfad beeinflussen möchten, indem sie sich in Sachen Security weiterqualifizieren. So kommt es zum Beispiel vor, dass ein eingefleischter Instandhalter durch Ablegen der Zertifizierung seinem Arbeitsumfeld zeigen will, dass er seine Kompetenz um den Umgang mit volldigitalisierten Anlagen erweitert hat.
Welches ist die wichtigste Kompetenz/Eigenschaft, die Certified OT Security Practitioner TÜV® im Zuge der Ausbildung erwerben?
Konkret würde ich sagen, dass ein Teilnehmer typische Security-Risiken in Bezug auf industrielle Anlagen erkennen und umgehen kann. Ganz allgemein betrachtet geben wir den Teilnehmern aber das Rüstzeug mit auf dem Weg, in eine direkte Auseinandersetzung mit dem Thema OT-Security gehen zu können. Unter Berücksichtigung der Bedürfnisse und Anforderungen der eigenen Organisation, können die Teilnehmer – durch das Training gerüstet – einen Beitrag zur Lösung bestehender Probleme leisten und sinnvolle Entscheidungen treffen oder beeinflussen.
Welche Unternehmen benötigen einen Certified OT Security Practitioner TÜV® in ihrem Team?
Unternehmen aus den Bereichen industrielle Komponentenhersteller, produzierende Industrie, Maschinenbauer, Systemintegratoren, Energieversorger und generell Betreiber kritischer Infrastrukturen. Zusammengefasst also jedes Unternehmen, das intelligente, mit Automatisierungskomponenten vernetzte Anlagen baut, betreibt oder unterstützt oder sich auch einfach nur mit dem Thema Digitalisierung konfrontiert sieht.
Was gefällt Ihnen persönlich an dieser Ausbildung am besten? Was erwartet die Teilnehmer/innen?
Der COSP-Kurs erlaubt es den Teilnehmern, in einem qualifizierten Umfeld Fragen zu stellen und Unklarheiten zu klären, die sie beschäftigen bzw. an der eigenen Tätigkeit hindern. Der Austausch zu den besprochenen Themen führt häufig zu regelrechten Aha-Momenten – mancher Teilnehmer beginnt mitten im Kurs plötzlich aktiv die behandelten Inhalte zu verknüpfen und in eigenen Gedankengängen anzuwenden. Diese Momente schätze ich in einem Training am meisten. Die Teilnehmer erwartet jedenfalls kein klassischer Standard-Frontalvortrag, sondern ein reger, aktiver Austausch mit Diskussionen und Übungen.
Welchen Erfolg haben Sie schon mit dieser Ausbildung/dem Zertifikat erlebt?
Neben dem direkten, positiven Feedback der Teilnehmer durften wir bereits mehrmals miterleben, dass sich Absolventen nach dem Training wieder bei uns mit erreichten Veränderungen oder guten Neuigkeiten meldeten: So haben uns Teilnehmer vom erhofften Positionswechsel berichtet oder auch von lange angestrebten und nun endlich durchgesetzten Änderungen. Eine schönere Bestätigung – nämlich, dass die Teilnehmer sich wirklich etwas aus dem Training mitgenommen haben – gibt es für den Trainer kaum. Hinzu kommen noch Teilnehmer, deren Leidenschaft für OT-Security wir wecken konnten und denen wir bei weiterführenden Trainings oder gemeinsamen Projekten wieder begegnen. Eine außerordentliche Auszeichnung für den Trainer und Limes Security.
Was möchten Sie Personen mitgeben, die sich nun an der Ausbildung zum COSP interessieren?
Den Link zur Anmeldung 😉 – Scherz beiseite. Eine Erweiterung der eigenen persönlichen Fähigkeiten ist immer ein hervorragender Weg, um beruflich neue Perspektiven zu gewinnen. Und wer weiß, vielleicht wird bei der Ausbildung auch bei dem einen oder anderen Teilnehmer die Neugier für Security entfacht. Und wer sich noch nicht zu hundert Prozent sicher ist, ob es „der richtige Kurs“ ist, dem empfehle ich: „Gehen Sie einmal mit offenen Augen durch Ihren Betrieb und nehmen Sie Sicherheitsrisiken, wie zum Beispiel unversperrte Rechner oder allgemein bekannte Passwörter, wahr. Sie werden staunen!“
#TÜVAUSTRIA150 – Ihr Geburtstagsglückwunsch ;)?
150 Jahre bedeutet einen beeindruckenden Erfahrungsschatz, auf den man zurückgreifen kann. Das „Alter“ macht sich absolut nicht bemerkbar, wenn man an die Kreativität und Originalität bei Newsletteraussendungen denkt oder bei der Schnelligkeit, mit der neue Technologien oder Formate aufgrund sich ändernder Umstände adaptiert werden.
Wir wünschen TÜV AUSTRIA natürlich volle Seminarräume, spannende Gäste für ihre Veranstaltungen und eine nie enden wollende Begeisterung für Trainings.
Herzlichen Dank für das Interview!
Zur Person:
Kerstin Reisinger ist Head of Limes Academy und Trainerin für Industrial Security. Als langjährige Projektleiterin in komplexen OT-Security-Projekten unterstützt sie mit viel technischem Know-how Industrieunternehmen und Energieversorger. Diese Erfahrung bringt sie zur Auflockerung als War-Stories und Anekdoten in die Trainings ein. Ihr Bestreben ist es, ihre eigene Leidenschaft für OT-Security zu vermitteln und den Security-Funken auf Ihre Teilnehmer überspringen zu lassen.
Zur Qualifikation:
Ausbildung zum/r Certified OT Security Practitioner TÜV® (COSP)
24 Unterrichtseinheiten (UE)
Präsenz- und Online-Termine
Alle Infos zur Ausbildung und Zertifizierung finden Sie hier.
Weiterführende Links:
Ausbildung zum/r Certified OT Security Technical Expert TÜV® (COSTE)
Alle Infos zur Ausbildung und Zertifizierung finden Sie hier.
Ausbildung zum/r Certified OT Security Manager TÜV® (COSM)
Alle Infos zur Ausbildung und Zertifizierung finden Sie hier.